OLDTIMER – zwischen Lust und Frust

Medizinische Fachveranstaltung im Technischen Museum Wien zu Themen rund um Verkehrssicherheit und Recht in Bezug auf Oldtimer

Sehr geehrte Damen und Herren!

Das Programm des diesjährigen Herbstsymposiums zum Thema „OLDTIMER – zwischen Lust und Frust“ in Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC am Freitag, 17.10.2025 ist fertiggestellt. Wir freuen uns, Sie in neuem Ambiente und passend zum Thema, im Festsaal des Technischen Museum Wiens begrüßen zu dürfen. Im Anschluss an diesen Kongress haben Sie die Möglichkeit, an einer Führung im Mobilitätsbereich des Museums teilzunehmen.

Zum Inhalt:

Die Faszination für Oldtimer ist ungebrochen – doch mit der Leidenschaft für historische Fahrzeuge gehen auch besondere Herausforderungen einher. Im Zeitalter moderner Fahrassistenzsysteme stehen bei Oldtimern Mechanik, Fahrgefühl und Erfahrung im Vordergrund, während Sicherheit und rechtliche Rahmenbedingungen oft komplexe Fragen aufwerfen. Das verkehrsmedizinische Symposium widmet sich genau dieser Schnittstelle: Es beleuchtet die Freude am Oldtimerfahren im Spannungsfeld zwischen Technik, Fahrtüchtigkeit und rechtlichen Aspekten – und zeigt, worauf es ankommt, um mit historischen Fahrzeugen sicher und verantwortungsvoll unterwegs zu sein.

Technik, Konzentration und Verantwortung im Fokus

Ein zentraler Programmpunkt des Symposiums widmet sich der Oldtimer-Technik und ihren besonderen Herausforderungen. ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl vermittelt dabei technisches Grundlagenwissen rund um historische Fahrzeuge. OA Dr. Alexander Kunz, Facharzt für Neurologie, und Verkehrspsychologe Dr. Gregor Bartl betonen in ihren Vorträgen, dass Oldtimer aufgrund fehlender Sicherheitsausstattung – wie Sicherheitsgurten oder Knautschzonen – besondere Aufmerksamkeit und eine vorausschauende Fahrweise erfordern. Hinzu kommt, dass das Fehlen einer Klimaanlage zu hohen Temperaturen im Innenraum führen kann, was das Unfallrisiko ebenfalls erhöht. Daher seien eine realistische Selbsteinschätzung, eine situationsangepasste Geschwindigkeit und ein deutlich defensiver Fahrstil zentrale Voraussetzungen für sicheres Fahren mit Oldtimern im modernen Straßenverkehr

Gesund und sicher am Steuer historischer Fahrzeuge

 Einen Oldtimer zu fahren erfordert nicht nur technisches Wissen, sondern auch körperliche Fitness. Ohne Bremskraftverstärker, Servolenkung oder ergonomische Sitze wird jede Ausfahrt schnell zur körperlichen Herausforderung – insbesondere für Rücken und Gelenke. Schmerzspezialist Dr. Michael Zimpfer zeigt in seinem Vortrag auf, dass moderne medizinische Methoden helfen können, Schmerzen und altersbedingte Einschränkungen erfolgreich zu behandeln – und damit die sichere Freude am Oldtimerfahren zu erhalten.

Auch die Sehfähigkeit spielt eine zentrale Rolle für die Fahrsicherheit: Rund 90 Prozent aller Fahrleistungen hängen vom Sehvermögen ab. Laut Schätzungen passieren jährlich rund 100.000 Unfälle, weil Gefahren zu spät wahrgenommen werden. Dr. Peter Heilig, Facharzt für Augenheilkunde, betont daher, wie wichtig regelmäßige Sehtests sind, und rät selbst bei guter Sehkraft, Fahrten in der Dämmerung oder bei schlechter Beleuchtung zu vermeiden – da Oldtimer oft nur über schwache Lichtsysteme verfügen.

Ergänzend widmet sich Dr. Veit Nordmeyer der orthopädischen Perspektive: Er erläutert, wie sich Knochenbrüche oder Gelenksverletzungen auf die Fahrtüchtigkeit auswirken können und wie moderne Therapien in den meisten Fällen eine sichere Rückkehr ans Steuer ermöglichen.

Oldtimer-Kauf und rechtliche Aspekte im In- und Ausland

Kfz-Sachverständiger Eduard Steinbauer gibt einen Überblick, was beim Kauf eines Oldtimers zu beachten ist und welche Probleme und Herausforderungen oft übersehen werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Symposiums liegt auf den rechtlichen Rahmenbedingungen rund um Oldtimer: Rechtsmedizinerin Dr. Barbara Avesani und Verkehrspsychologe Dr. Max Dorfer geben Einblicke in die italienischen Fahreignungskriterien und zeigen Unterschiede zu Österreich auf – besonders relevant für internationale Ausfahrten. ÖAMTC-Verkehrsjurist Alexander Letitzki erläutert die gesetzlichen Bestimmungen in Österreich und erklärt, worauf Oldtimerbesitzer:innen achten sollten, um sicher und rechtskonform unterwegs zu sein.

Es erwarten Sie informative Vorträge unter der Leitung von Kongresspräsident Prof. MR Dr. Raimund Saam von unseren Expert:innen aus Medizin, Technik und Recht:

  • OA Dr. Alexander Kunz: „Aufmerksamkeit im Straßenverkehr“
  • Univ.Prof. Dr. Michael Zimpfer: „Schmerzgeplagte Autofahrer:innen“
  • Eduard Steinbauer: „Nicht bedachte Probleme beim Oldtimerbesitz“
  • Univ.Prof. Dr. Peter Heilig: „Die Beleuchtung der Autos von damals und heute – mit Hinblick auf die Belastungen des Auges“
  • DI Steffan Kerbl: „Oldtimer-Technikwissen“
  • OA Dr. Veit Nordmeyer, MBA: „Orthopädische Therapie nach Knochenbrüchen und ihr Auswirken auf die Fahrtüchtigkeit“
  • Prim. Dr. Barbara Avesani und Dr. Max Dorfer: „Beurteilung der Fahreignung in Italien“
  • Mag. Alexander Letitzki: „Juristische Voraussetzungen für die Teilnahme am Verkehr mit Oldtimern“
  • Dr. Gregor Bartl: „Vorbereitung aufs Odtimerfahren – Interaktion mit anderen Verkehrsteilnehmer:innen“

Tagungort:
Technisches Museum Wien – Mariahilferstrasse 212, 1140 Wien

Beginn: Freitag, 17.10.2025, 09:00 Uhr, Ende: ca. 15:30 Uhr, anschließend Möglichkeit zur Führung im Mobilitätsbereich des Mueums

Fortbildungsanerkennung:
Die Anzahl der gemäßen Approbation durch das Fortbildungsreferat der Österreichischen Ärztekammer anerkannten Fortbildungsstunden ist wie folgt:
9 Fortbildungspunkte für „sonstige Fortbildung“

Die Veranstaltung ist vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 Psychologengesetz 2013 mit
3 Fortbildungseinheiten anerkannt.
Ausbildung gemäß FSG-GV: 2 AE Einführung Verkehrspsychologie, 2 AE Risikogruppen, 2 AE Diagnostik

Hybridveranstaltung:
Teilnahme vor Ort oder online möglich, keine Teilnahmegebühr

Programm zum Download:
Programm 17.10.25 Oldtimer

ANMELDESCHLUSS 16.10.2025  – 18:00 UHR!